Klangschale in Landshut

Die Geschichte des Yoga

Yoga als uralte “Geistesdisziplin”


Sicherlich ist allen bekannt, dass die Yoga Tradition alt ist. Aber wie alt ist sie tatsächlich?

Seit mehr als 3500 Jahren ist Yoga in Indien bekannt. Damals wurde die Methode vor allem im Kastenwesen als “Geistesdisziplin” genutzt. Yoga sollte helfen, den Geist so einzusetzen, dass die Sinne unter Kontrolle sind und der Körper beherrscht wird. Gemeint waren vor allem Techniken der Meditationen sowie philosophisches Wissen, weniger die heute weit bekannten Asanas (Körperübungen). Interessanterweise wurde das damalige Yoga hauptsächlich von Männer praktiziert, nicht wie heute oft üblich von Frauen.

Im laufe der Zeit prägten verschiedenste Traditionen das Yoga. Bis ins 16. Jahrhundert blieb Yoga in Indien sehr populär. Jedoch wurde es für niedrigere Kastenangehörige immer schwieriger am Yoga teilzunehmen. Sie wurden zunehmend mehr ausgeschlossen. Dadurch verschwand der Weg des Yoga immer mehr aus dem alltäglichen Leben der Inder. Das wissen blieb jedoch erhalten und erlebte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eine große neue Beliebtheit – weit über Indien hinaus.

Aus Indien in die Welt

Aber wie gelang es, Yoga in Deutschland und anderen Teilen der Welt so populär und beliebt zu machen?

Als ersten großer Schritt, Yoga in den Westen der Welt zu bringen, wird eine Rede von Swami Vivekananda (1863 – 1902) im Jahr 1893 vor dem Weltparlament der Religionen in Chicago angesehen. Hier stellte er die Praktiken des Yoga vor und berichtete von gelehrten Yogis. Diese hatten auf der Suche nach einem zufriedenen und glücklichen Zustand über Tausende von Jahren verschiedenste Yogamethoden entwickelt. Bei dieser Rede wurde das Yoga erstmals, einem großen westlichen Auditorium vorgestellt.

Nach dieser Rede war Yoga aus dem Westen nicht mehr weg zu denken.

Yoga – wie wir es heute kennen

Yoga, mit den Köperübungen wie wir es heute kennen, wurde vor allem von Krisnamacharya (1888 – 1989) geprägt. Bereits als Kind beschäftigte er sich mit Yoga und lehrte als späterer Yoga-Lehrer vielen Schülern das Yoga. Er gilt als der “Vater” des modernen Hatha Yoga, aus dem alle späteren entwickelten Stilrichtungen seine Wurzeln tragen. Trotz dem fließendem Yoga durch den Einsatz der Körperübungen, blieb die spirituelle Entwicklung das Ziel des Yoga. Dies soll nach wie vor durch die Konzentration während der Asana-Praxis erreicht werden.

Wenn wir also Yoga üben und zum Beispiel im herabschauenden Hund verweilen, ist es das Ziel konzentriert zu sein und seinen Dristhi (Fokuspunkt) nicht aus den Augen zu lassen. So gelingt es, unseren Geist unter Kontrolle zu bringen und wie die Yogis vor 3500 Jahren üben wir somit also auch heute noch Yoga als Geistesdisziplin – nur anders, mit mehr Bewegung.

Yoga is a process of replacing old patterns with new and more appropriate patterns.

Shri T Krishnamacharya

(vgl. YOGA. Das große Praxisbuch für Einsteiger & Fortgeschrittene, Schöps)